Kleine Betriebe im Sturm – treibt uns die EPR-Pflicht bald über Bord?

EPR-Pflicht in der EU

EPR-Pflicht in der EU – Warum kleine und mittelständische Unternehmen in die Röhre gucken!

Ich bin Handwerkerin. Jede Keramiktasse, jede  Lichtschale, jede meiner magischen Wunderfunkel entsteht in Handarbeit – mit Herz und  Kreativität.
Was mich antreibt, ist die Freude meiner Kunden, wenn sie ein Stück von mir in den Händen halten.
Was mich aber zunehmend ausbremst, ist etwas, das mit meinem Handwerk nichts zu tun hat: die EPR-Pflicht in der EU.

Was ist die EPR-Pflicht und wen betrifft sie?

EPR steht für „Extended Producer Responsibility“ – zu Deutsch: erweiterte Herstellerverantwortung.
Die Grundidee: Wer Produkte verkauft, soll auch für die Entsorgung und das Recycling der Verpackungen verantwortlich sein.
Das betrifft alle Händler, egal ob großer Online-Shop, mittelständischer Betrieb oder kleiner Etsy-Store.

Für Deutschland habe ich mich natürlich registriert – meine LUCID-Nummer ist vorhanden, und meine Verpackungen sind ordnungsgemäß lizenziert.
Doch innerhalb der EU bedeutet EPR für kleine Betriebe einen riesigen Bürokratie- und Kostenberg.

EPR in der EU – das Problem der fehlenden Einheitlichkeit – EPR-Pflicht in der EU

Die EPR-Pflicht beruht auf einer EU-Richtlinie.
Das Problem: Jedes Land setzt sie anders um.
Es gibt kein einheitliches EU-Portal, sondern 27 unterschiedliche Systeme, Formulare, Fristen und Gebühren.

Land Registrierung Zusatzkosten / Jahr
🇩🇪 Deutschland (LUCID) Pflicht, vorhanden ca. 20–80 €
🇫🇷 Frankreich EPR-Nummer je Kategorie ca. 60–100 €
🇪🇸 Spanien Registrierung + Mengenmeldungen ca. 30–60 €
🇦🇹 Österreich Registrierung + Bevollmächtigter ca. 250–350 €
weitere EU-Länder ähnlich kompliziert variabel

Das ist, als würde man in einem Binnenmarkt an jeder Landesgrenze erneut Zollpapiere ausfüllen müssen.

Warum das für kleine Unternehmen keinen Sinn ergibt

Selbst wenn mein Umsatz bei 100.000 € im Jahr läge – es macht wirtschaftlich keinen Sinn, für jedes EU-Land teure Registrierungen zu bezahlen, wenn ich vielleicht 50 bis 100 Pakete pro Jahr dorthin verschicke.

Die jährlichen Fixkosten pro Land bleiben gleich – egal, ob man 2.000 Pakete oder nur 20 Pakete versendet.
Für kleine Mengen übersteigen die Kosten oft den Gewinn.

Was fehlt, ist ein Freibetrag für Kleinst- und Kleinunternehmen.
Ein Schwellenwert von z. B. 50.000 € Umsatz oder 200 Paketen pro Jahr ins jeweilige Land würde die Kleinen entlasten, ohne die großen Importeure aus der Verantwortung zu nehmen.

Wer profitiert? – EPR-Pflicht in der EU –

Nicht wir Handwerker, nicht die kleinen Händler.
Profitieren tun die großen Plattformen wie Temu, Shein, Amazon – sie haben ganze Rechtsabteilungen, verhandeln Rabatte und erledigen den Papierkram automatisiert.
Für uns bedeutet das: mehr Bürokratie, weniger Zeit fürs eigentliche Geschäft.

Der positive Kontrast: Versand in die Schweiz

Ironischerweise ist der Versand in die Schweiz einfacher als in viele EU-Länder.
Keine EPR-Pflicht, keine komplizierte Registrierung – nur normale Zollabwicklung, die oft automatisch läuft.
So können meine Keramik und Wunderfunkel ganz unkompliziert auch in die Schweiz reisen.

Meine aktuelle Lösung

Ich habe den Versand in bestimmte EU-Länder (z. B. Österreich) deaktiviert – nicht, weil ich nicht verkaufen will, sondern weil die Kosten und die Bürokratie nicht im Verhältnis stehen.
Kunden aus diesen Ländern können trotzdem bestellen – über Paketweiterleitungsdienste wie Lieferadresse-Deutschland.de oder Mailboxde.com.
Ich versende dann nur innerhalb Deutschlands – der Weiterleitungsdienst übernimmt den Rest.

Zeit für eine gemeinsame Stimme – EPR-Pflicht in der EU

Die EPR-Idee ist gut gemeint – aber in der aktuellen Form ist sie für kleine Handwerksbetriebe der größte Unsinn.
Wir brauchen:

  • eine einheitliche EU-weite Registrierung statt 27 einzelner Systeme

  • einen Freibetrag für Kleinst- und Kleinunternehmen

  • eine klare Entlastung für nachhaltige, regionale Hersteller

Ich möchte gemeinsam mit anderen Kleinunternehmern und Mittelständlern auf dieses Problem aufmerksam machen – gerne auch in Form einer Petition.
Wenn du ebenfalls betroffen bist, melde dich bei mir. Zusammen können wir unsere Stimme erheben und zeigen, dass Europa auch für kleine Betriebe funktionieren kann.

💬 Bist du betroffen? Hast du Ideen was wir machen können?

Weil ich nicht nur auf Probleme aufmerksam machen möchte, sondern auch auf Schönes, lade ich euch ein, meine handgemachte Keramik und die magischen Wunderfunkel zu entdecken. Hier geht’s zu meinem Onlineshop

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